Wildpflanzen

In unserer modernen Welt ist die Nutzung der essbaren Wildpflanzen ganz in Vergessenheit geraten. Dabei versorgen sie uns viel reichhaltiger mit Nährstoffen verglichen mit den kultivierten Pflanzen (auch Bio-Gemüse), da ihre Nährstoffdichte viel höher ist. Ein wunderschöner Nebeneffekt ist zudem der Gang in die Natur und die Entschleunigung des Alltags.

Unbedingt ratsam ist es jedoch, die Wildpflanzen eindeutig bestimmen zu können und Verwechslungen auszuschließen, um etwaige Vergiftungserscheinungen zu vermeiden.

Stell dir vor, du öffnest deine Tür und trittst hinaus in einen Garten voller Nahrung - essbare Wildpflanzen in Hülle und Fülle. Es ist jedes Jahr auf`s Neue überwältigend, mit welchem Reichtum uns die Natur beschenkt, wir müssen nur zugreifen.

Für alle Ernährungsbewussten ist das der Bio-Hack schlechthin. Statt Nahrungsergänzungsmittel einzunehmen, um unsre Vitalstoffdepots aufzufüllen, ist es viel ratsamer und kostengünstiger, die essbaren Wildpflanzen in unsre Küche zu integrieren.

Für Neulinge auf diesem Gebiet eignen sich dafür z.B. die Smoothies nach folgendem Rezept:

ein daumengroßes Stück Ingwer
1 geschälte Zitrone (die weiße Haut möglichst dran lassen)
1 Bio-Apfel
2 getrocknete Feigen
eine Handvoll "Wildes" nach Saison (z.B. Löwenzahnblätter, Brennesselblätter, Giersch, Lindenblätter, Brombeerblätter oder alternativ 1 EL Hagebuttenpulver oder Brennesselsamen)
auffüllen mit Wasser (möglichst gefiltertes Wasser)

Alles in einen Mixer packen, mixen und den Gesundheitskick genießen.

Aber auch andere Anwendungsrezepte sind leicht umzusetzen. Schon zum Frühstück ergänze ich mein Müsli mit etwas "Wildem" wie frische Beeren, Hagebuttenpulver etc.

Als zertifizierter Coach für essbare Wildpflanzen bin ich gerne bei der Pflanzenbestimmung behilflich. Du kannst hierfür auf verschiedene Angebote zugreifen, die ich saisonal ausgerichtet hier auf meiner Seite einstelle.

Dies sind zum einen Wildpflanzenführungen in der herrlichen Landschaft rund um Mengerskirchen mit Anwendungsbeispielen in der Küche und kleiner Verkostung (Rezeptteil).

Zum anderen sind auch online Vorstellungen von essbaren Wildpflanzen inkl. Rezeptideen in der Pipeline und in Kürze hier auf der Homepage zu finden.

Sehr gerne möchte ich Dir auch den Ewilpa Podcast von Claudia Mascher ans Herz legen. Sie ist Journalistin und Fachberaterin für essbare Wildpflanzen und interviewt einmal im Monat spannende Gäste zu Wildpflanzenthemen. Den Podcast gibt es über Spotify oder über die Ewilpa-Seite.

Für einen kleinen Vorgeschmack, welche Schätze es in der Natur zu entdecken gibt, stelle ich in meinem Blog aktuelle Wildpflanzen der Saison kurz vor.

Weiter unten gibt es ein paar Impressionen.

Linde

Linden begegnen uns überall. Wir treffen sie in Park`s, auf Friedhöfen, Dorfplätzen, an Denkmälern und entlang vieler Straßen. Traditionell gelten die Linden als Haus- und Schutzbaum. Die Blüten der Linde sind bekannt für ihre wohltuende Wirkung bei Fieber und Erkältungen (Lindenblütentee) und die noch zarten jungen grünen Blätter sind als Salatbeigabe verwendbar.

essbare_Wildpflanzen_Vogelbeere Eberesche

Vogelbeere oder auch Eberesche

Die Eberesche wurde wegen ihrer auffälligen Blüten, der Fiederblätter und insbesondere wegen ihrer dekorativen, leuchtend orangenen Früchte häufig in Gärten und Parks angepflanzt. Die Früchte der Eberesche können von September bis Oktober geerntet werden. Wegen des hohen Gehalts an Vitamin C wurden die Beeren früher zur Behandlung von Erkältungskrankheiten eingesetzt. Aber Achtung! Die Früchte der Eberesche eignen sich nur bedingt und in sehr kleinen Mengen für den Rohverzehr. Besser ist es, sie zu kochen, die Hitze zerstört die Magen und Darm reizende Parasorbinsäure.

essbare_Wildpflanzen_Schlehe Schwarzdorn

Schlehe oder auch Schwarzdorn

Die Schlehe ist in Mitteleuropa ein sehr weit verbreiteter Strauch. Die rohen Schlehen schmecken sehr sauer und hinterlassen einen pelzigen Geschmack im Mund. Empfehlenswerter ist es, sie erst nach den ersten Frostnächten zu pflücken, weil die Früchte dann etwas milder und süßer schmecken. Bei der Ernte ist es ratsam, auf die Sprossdornen zu achten. Und Achtung! Die Samen enthalten Blausäureglycoside, weswegen vom Verzehr größerer Mengen dringend abgeraten wird, da es dann zu Vergiftungserscheinungen kommen kann.

essbare_Wildpflanzen_Hagebutte Hundsrose

Hagebutten der Hundsrose

Die Hundsrose ist in Europa sehr weit verbreitet, ihre Früchte fallen durch die leuchtend rote Farbe auf. Die Hagebutten könnte man heute auch als Superfood bezeichnen, denn mit ihrem Vitamin C Gehalt übertrifft sie sogar die meisten Zitrusfrüchte. Außerdem steckt sie noch voller wertvoller Mineralien und Vitamine.

Brennessel

Die Brennessel ist inhaltlich ein wahres Kraftpaket. Die Blätter enthalten Calcium, Magnesium, Provitamin A, Eisen und hochwertiges Eiweiß. Die Samen sind gleichfalls voller gesunder Nährstoffe mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren, Mineralien und Spurenelementen. Bei einem Vergleich mit Kulturgemüse schneidet die Brennessel bei fast allen Nährstoffen mit dem höchsten Gehalt ab. Aus diesem Grund wurde sie auch Wildpflanze des Jahres 2022. Ihr Geschmack ist würzig und spinatähnlich. Die Pflanze wirkt blutreinigend, basenbildend und harntreibend. Sie ist ein echtes Superfood.

Nachtkerze

Bekannt wurde die Nachtkerze durch das aus ihr gewonnene Nachtkerzenöl. Es enthält Gamma-Linolensäure, welches auch zu Heilzwecken verwendet wird. Von der Nachtkerze können Blüten, Knospen und Blätter gegessen werden. Die Blätter werden am besten vor der Blüte gepflückt und wie Spinat zubereitet. Getrocknet können sie in einer Teezubereitung getrunken werden. Blüten und Knospen können roh als Zutat in einem Salat verwendet werden. Auch die Samen sind wertvoll und können in einem Mörser zerkleinert als Salat- oder Müslibeigabe genossen werden. Die Samen enthalten auch die Gamma-Linolensäure.